FEDERATION DES ASSOCIATIONS D'INGENIEURS
FÖDERATION DER INGENIEURVERBÄNDE SAAR-LOR-LUX |
Die Geschichte der FDI
"FDI SAAR-LOR-LUX": Eine Drei-Staaten-Föderation
von Europäischen Ingenieuren Drei Vereinigungen von Ingenieuren in drei Nachbarländern, - der "Verein Deutscher Ingenieure Bezirksverein Saar e.V."haben schon eine lange Geschichte aktiver Beziehungen. Der Ursprung dieser Beziehung geht auf die 80er Jahre zurück:
Anlaß war im selben Jahr der Baubeginn des Kernkraftwerks in Cattenom, einem kleinen französischen Ort an der Mosel in unmittelbarer Nähe der deutschen und der luxemburgischen Grenze. Diese Erkenntnis veranlaßte am 8. März 1980 den damaligen stellvertretenden und späteren ersten Vorsitzenden des Vereins Deutscher Ingenieure BV Saar e.V., Herrn Dipl.-Ing. Rudolf A. Klasen, in einem ersten Brief "über die Grenzen" an Herrn Jean-Pierre Wagener, Präsident des luxemburgischen Ingenieurvereins ALI, (Association Luxembourgeoise des Ingénieurs) in Luxemburg mit dem Angebot zu gemeinsamen Aktivitäten Kontakt aufzunehmen: "Aufgrund einer immer stärkeren Verflechtung des technischen Fortschritts in Politik und Wirtschaft mit dem täglichen Leben der Bürger kommt auf die Repräsentanten von Wirtschaft und Technik eine immer größer werdende Verantwortung zu. Neue Technologien und technisch-wissenschaftliche Erkenntnisse müssen analysiert, bewertet und die Möglichkeiten bzw. Grenzen ihres Einsatzes aufgezeigt werden. Dies kann zu einem wirkungsvollen Instrumentarium für eine gemeinsamen Zukunft werden, wenn Politiker und Wirtschaftler die Erkenntnisse bei ihren Entscheidungen berücksichtigen.", so Klasen in seinem ersten Brief. Die Zustimmung zu einem permanenten Meinungs- und Erfahrungsaustausch im Bereich "Technik und Ingenieure" kam überraschend schnell. In den darauffolgenden Treffen wurden die grundlegenden Maßnahmen festgelegt. Die Arbeit begann. Bereits am 24. November 1980 fand auf Wunsch der beiden Ingenieurverbände ein Informationsaustausch auf der Großbaustelle des Kernkraftwerkes Cattenom bei der Électricité de France (EDF) statt. Der Besuch war ein Erfolg. Die Direktion zeigte sich sehr offen und an weiteren Informationsbesuchen interessiert, die auch bis zur geplanten Inbetriebnahme 1985 praktiziert wurden. Bei den französischen Kollegen, der damaligen URGIL (Union Regional des Groupements d'Ingénieur de Lorraine), wurden diese Aktivitäten nachträglich bekannt. Es folgte eine Einladung am 04.12.1982 zu einem Gespräch an der Technischen Universität in Metz mit dem Ergebnis, daß Lothringen zum dritten Partner wurde. In einem ersten Schritt wurde am 11. Mai 1983 im Dreiländereck - im deutschen Ort Perl - offiziell die "Kooperation der Ingenieurverbände Saar-Lor-Lux" besiegelt. Intensive Arbeit in Arbeitsgruppen, Erfahrungen aus Gesprächen mit Vertretern der Öffentlichkeit und Besichtigungen technischer Einrichtungen zeigten bald, daß viele der gemeinsamen Probleme die politischen Grenzen überschritten. Zu Beginn des Gemeinsamen Europäischen Marktes entstand als Ergebnis der intensiven Arbeit die Studie "Der Ingenieur im Raum Saar-Lor-Lux", die in beide Sprachen der Region übersetzt und veröffentlicht wurde und weit über die Grenzen Beachtung fand. Dieser Erfolg bewies, daß es möglich war, Aufgaben zu lösen in Verbänden verschiedener Nationalität, unterschiedlicher Sprache und mit Ingenieuren, die nach verschiedenen Systemen ausgebildet wurden. Es folgten weitere Aktivitäten, Stellungnahmen, Veröffentlichungen zu Themenbereichen wie:
Eine besondere Gemeinschaftsveranstaltung, die zur Tradition wurde, ist der jährlich stattfindende "Ingenieurtag Saar-Lor-Lux" bzw. "Journée de l'Ingénieur Saar-Lor-Lux". Zum ersten Mal wurde der Ingenieurtag am 13. Oktober 1984 im Europäischen Zentrum auf dem Kirchberg in Luxemburg veranstaltet. Der Ingenieurtag soll die erfolgreiche Arbeit im vorausgegangenen Jahr würdigen und die schnell zusammengewachsene Gemeinschaft der Ingenieure sowie persönliche Freundschaften über die Grenzen hinweg festigen. Durch die festgelegten Programminhalte "Technik, Kultur, Geselligkeit" stellt dieser Tag nun schon jahrelang ein internationales gesellschaftliches Ereignis dar. Die große Anzahl an Teilnehmern - auch aus Politik und Wirtschaft - vermittelt uns Ingenieuren regelmäßig das Empfinden, den Europäischen Geist des gemeinsamen Europa wesentlich und dauerhaft zu fördern. Der Blick in die Zukunft wird dabei aber nicht vernachlässigt. Der ständig immer schneller fortschreitende Strukturwandel in der Region, die politischen Veränderungen in den Ländern aber auch die Gewohnheiten und Vorstellungen der Bewohner erfordern auch heute noch eine rechtzeitige Anpassung an die neuen Herausforderungen. So wurde es notwendig, der "Kooperation" eine festere Struktur zu geben. Leitlinien und eine detaillierte straffe Organisation wurden in einem klar gefaßten Kooperationsvertrag festgelegt. Am 02.Dezember 1996 erfolgte dann die festliche Unterzeichnung des Vertrages mit der geänderten Bezeichnung:
Der Festakt fand in dem kleinen Luxemburgischen Ort Schengen/Mosel statt, der nach dem "Free Circulation Act" der Europäischen Union am 04.06.1985,
durch den Vertrag nun auch für die Ingenieure nicht nur im Dreiländereck Symbolcharakter erhielt.
(Schengener Abkommen) Nach einem Besuch am Europa-Denkmal in Schengen wurde im historischen "Koch'haus" der zweisprachige Vertrag durch Unterschrift der drei Präsidenten:
in Kraft gesetzt. Der erste Präsident der FDI wurde Rudolf A. Klasen.
Sitzend (v. li.): François Jaeger, Rudolf A. Klasen, Bruno Verlon
Die Darstellung der Entstehung der FDI-SAAR-LOR-LUX zeigt, wie Ingenieure europäischer Nachbarländer, die in der Vergangenheit durch politische Barrieren getrennt waren, heute frei und ungezwungen gemeinsam an der Gestaltung einer fortschrittlichen Zukunft für alle mitwirken. Das "Schengener Abkommen" der FDI wird damit weiterhin wegweisend sein für die Zusammenarbeit der Ingenieure der Region Saar-Lor-Lux und ihrer Bürger im gemeinsamen Europa. Konzept von R.A. Klasen |
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